NHL Observer

Die Vancouver Canucks überraschen die NHL-Fachleute: Schnell, attraktiv und effizient spielen die 'Nucks seit Saisonbeginn 2023 und sind zudem erstaunlich opportunistisch in Sachen Chancenauswertung. Mittendrin in dieser Erfolgsgeschichte sind auch so genannte „Unsung Heroes“ wie beispielsweise der Schweizer Zweiweg-Center Pius Suter.

Pius Suter hatte in Detroit zwei sehr unterschiedliche Saisons hinter sich. Nicht unbedingt, was seine Punkteausbeute betrifft, sondern eher bei der Definition seiner eigentlichen Rolle im Team. Nun, bei den Vancouver Canucks, scheint er jene Rolle wiedergefunden zu haben, die ihn während den Saisons 20/21 in Chicago und 21/22 in Detroit so wertvoll für sein Team machte.

Fun Fact: Auf Kubalik folgte Suter

Vor zwei Jahren waren sich die NHL-Fachleute einig: Die Detroit Red Wings hätten mit Pius Suter einen echten „steal“ gelandet, als sie ihn – einen der absoluten positiven Saison-Entdeckungen der Chicago Blackhawks – verpflichteten. Der Schweizer war in seiner NHL-Rookie-Saison zusammen mit dem damaligen Teamkollegen Dominik Kubalik einer der Topskorer und taktisch gesehen wichtigsten Spieler in Chicago. Interessanter Fun Fact: In der Saison 2020/21 war Dominik Kubalik der MVP in der Schweiz (spielte bei Ambri-Piotta) und kam danach nach Chicago und wurde gleich als Rookie zu einem Leistungsträger. Sein Nachfolger als Schweizer Liga-MVP, Pius Suter, ist ihm zu den „Hawks“ gefolgt und tat es ihm dort gleich. In Detroit lief es Suter teilweise recht ordentlich, teilweise aber auch nicht. Ein Wechsel drängte sich auf, zumal die Scouts und Sportdirektoren in ihm einen Spieler sahen, der in den Details und als Zweiweg-Center einer zweiten oder dritten Linie den kleinen Unterschied ausmachen könne, der nötig ist, um das Secondary Scoring zu etablieren. Die Vancouver Canucks wollten den Schweizer unbedingt und haben Pius Suter überzeugt, obwohl er einen Zweijahresvertrag mit jährlich „nur“ 1,6 Millionen Dollar unterschrieben hat. Das ist ein Schnäppchen. Der Zürcher hatte davor in Detroit noch das doppelte verdient. Wichtig aber ist, dass er sich in seiner aktuellen Rolle pudelwohl fühlt: „Es macht Spass mit solchen Weltklassespielern zu spielen. Ich habe meine ideale Rolle wiedergefunden und die ganze Organisation der Canucks ist super professionell. Die Fans und die Stadt sind ebenfalls super.“

Es sind also nicht nur die „shining“ Stars um „Onetimer-Monster“ Elias Pettersson, Starverteidiger Quinn Hughes, dem effizienten J.T. Miller, dem torgefährlichen Brock Boeser oder Andrei Kuzmenko, sondern auch Spieler wie der erstaunliche Rookie Ilya Mikheyev und das Goalieduo um Thatcher Demko und dem überraschenden Casey DeSmith, welche den aktuellen Erfolg ausmachen. Und auch jene wie Pius Suter, die sich als wichtige Rollenspieler etablieren.

Joël Ch. Wuethrich publiziert wöchentlich Hintergrundberichte über die NHL in der führenden Deutschen Fachpublikation Eishockey News und hat ein ausgezeichnetes Beziehungsnetz in Nordamerika. Seit 1992 ist er Chefredaktor diverser namhafter Publikationen, unter anderem auch war er beim Slapshot sowie beim Top Hockey Chefredakteur und war zudem lange Jahre für den Spengler Cup strategisch in Marketing und PR sowie als Chefredaktor tätig. Joël Ch. Wuethrich leitet seit 1992 hauptberuflich eine crossmedial aufgestellte PR-Agentur und eine Player's Management Agentur (Sportagon), ist Crossmedia-Stratege und HF-Dozent mit Lehrauftrag für Kommunikation und Marketing. Er analysiert seit 30 Jahren als Autor/Chefredakteur in der Schweiz, Deutschland sowie in Kanada die NHL und beobachtet das Eishockeygeschehen weltweit intensiv. Der Familienvater (zwei Kinder) arbeitet in der Schweiz und in Montréal, wo ein grosser Teil seiner Verwandtschaft wohnt.

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