Als NHL-Veteran hat man es in dieser „Liga der Schnellen und Jungen“ nicht leicht. Vor allem, wenn man als Offensivspieler mit den neuen Stars der Szene mithalten möchte in den Bereichen Speed und Fitness. Aber: Was die erfahrenen Verteidiger der NHL bewerkstelligen, schaffen die NHL-gestählten Offensivspieler älteren Semesters auch. Mit viel Erfahrung und Spielintelligenz gleichen sie die altersbedingten Defizite aus. Das zeigen einige Beispiele aus dieser aktuellen Saison 2023/24. Ligaweit ist dies derzeit zu beobachten, wie die offensiven NHL-Cracks älteren Semesters und mit vielen NHL-Kilometern auf ihrem Tacho das Boot in die richtige Richtung steuern.
Mit Mentoring zum nächsten Stanley-Cup-Erfolg
Bei den L.A. Kings beispielsweise ist die Mission Stanley Cup in vollem Gange. Obwohl eigentlich noch in einem laufenden Prozess beim Kaderaufbau, gehören die Südkalifornier bereits seit zwei Jahren spielerisch zu den Topteams der Liga und haben in dieser Saison überzeugt. Es wird ihnen zugetraut, 2024 weit in den Playoffs vorzudringen, ja sogar den Einzug in den Stanley-Cup-Final. Die Schlüsselspieler sind hierbei nicht nur die Zukunftsspieler Quinton Byfield, Kevin Fiala oder Adrian Kempe, sondern vor allen Dingen auch die erfahrenen Cam Talbot, Drew Doughty, Pierre Luc Dubois, Phillip Danault, Trevor Moore und Anze Kopitar. Speziell Phillip Danault und Anze Kopitar gehen als Vorbilder mit gutem Beispiel voran und ebnen den jungen Stars im Team den Weg zu höheren NHL-Zielen.
Mittendrin statt nur dabei
Auch in Montréal feiert man nicht nur die Zukunftsspieler, sondern auch die NHL-Veteranen Mike Matheson, David Savard, Brendan Gallagher, Sean Monahan, Tanner Pearson, Jake Evans und Jake Allen für ihre Leistungen in dieser Saison. Brendan Gallagher: „Wir haben einen jungen Kader, aber halt auch uns als erfahrene Spieler im Team. Ich denke, wir können nicht nur während den Spielen, sondern auch im Tagesgeschäft stabilisierend und als Mentoren einwirken. Und es macht auch Spass, bei der Entwicklung dabei sein zu dürfen.“
In Chicago indes sollte unter anderem Corey Perry so ein Mentor sein. Leider kam es jedoch zu unerwarteten Vorkommnissen, die zur Entlassung des Spielers – immerhin mit enormen Verdiensten in der NHL - führten. Perry sollte zusammen mit Taylor Hall, Tyler Johnson, Seth Jones und Nick Foligno das junge Team führen. Nun bleibt in gewissem Masse die Hauptlast bei Nick Foligno & Co. hängen. Die vier Obgenannten gehören zu den Schlüsselspielern, auch wenn alle Hoffnungen der Zukunft auf Connor Bedard, Anthony Beauvillier, Phillip Kurashev, Cole Guttman, Kevin Korchinsky und andere gerichtet sind.
Viele weitere „NHL-Vets“ haben in dieser Saison nicht nur beim Mentoring ganze Arbeit geleistet, sondern zudem noch als Leistungsträger überzeugt und abgeliefert wie eh und je: der Evergreen und nimmermüde Joe Pavelski (Dallas, 39, 25 Punkte aus 26 Partien) überzeugt nicht nur auf dem Scoreboard, sondern auch als Leaderfigur. Weitere Beispiele sind Jason Zucker (31), Alex Kerfoot (29) sowie Nick Schmaltz (27) bei den Arizona Coyotes, Sean Couturier (31) bei den Philadelphia Flyers und Claude Giroux (Ottawa, 35). Letztere drei befinden sich sogar in der internen Skorerwertung ihrer Teams in den Top 3.
Noch wichtiger sind die „Vets“ in den Playoffs
Und in den Playoffs wird dann aufgrund der sogenannten Intangibles (nicht messbarer, aber sehr deutlich spürbare Mehrwerte) ihr eigentlicher Wert für ihre Teams sicht- und spürbar. Vorausgesetzt, man hat sich auch hierfür qualifiziert. Brendan Gallagher: „Das wäre schön, noch einmal in die Playoffs zu kommen und die ganze Erfahrung auszuspielen. Am liebsten gegen Boston.“