Welche NHL-Spieler haben eine besonders grosse Entwicklung durchlaufen? Wer konnte seinen Wert innerhalb der Mannschaft besonders eindrücklich vergrössern? Von welchen Spielern hatte man niemals eine solche Topleistung erwartet? Hier die etwas andere Rückschau auf eine bewegte Saison. Die Auswahl erfolgte unabhängig davon, ob sich die Spieler mit ihren Teams für die Playoffs qualifizieren:
Die neuen Impact-Spieler
Hier haben wir uns drei Verteidiger ausgesucht, die mittlerweile innerhalb der Mannschaft einen sehr hohen Stellenwert geniessen und diese Saison einen grossen Leistungsschub vollzogen haben: Noah Dobson (NY Islanders), Thomas Harley (Dallas) und Travis Sanheim (Philadelphia). Letzterer wird diese Saison wohl seine Punkteausbeute im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln, aber es sind andere Kriterien, die ihn so wertvoll machen: So meinte GM Daniel Brière, dass er der grösste Stabilisator in der Defensive ist und für seine jungen Verteidigerkollegen ein Vorbild. Auch vom strengen Headcoach John Tortorella gibt es ein ähnliches Lob. Bei Thomas Harley (22) fällt auf, dass er in seiner ersten kompletten NHL-Saison sich im ersten Verteidigerpaar (mit Miro Heiskanen) etablierte, in der zweiten Powerplay-Einheit gesetzt ist und zu einem 40+-Skorer entwickelte. Noah Dobson ist wahrscheinlich der Verteidiger, der die grösste spielerische und persönliche Entwicklung als NHL-Profi durchmachte: In allen Special Teams ist er gesetzt und er generierte über 25 Minuten Eiszeit pro Partie (NHL Top-10), was den Bestwert im Teams bedeutet.
Der grösste Entwicklungsschub
Unsere Wahl fällt auf Juraj Slafkovský, denn der Nummer-Eins-Draftpick 2022 hat nicht nur seinen Impact auf das Spielgeschehen gesteigert, sondern auch seine Produktivität. Seit Dezember 2023 ist er zudem noch ein regelmässiger Skorer. Bereits 2022/23 war man mit seiner Spielweise und Einstellung zufrieden, trotz den (zu) hohen Erwartungen, seinem Verletzungspech und der mangelnden Torausbeute und Chancenauswertung. Aber „Slaf“ kreiert Spielsituationen und Torchancen, zudem ist er der ideale Komplementärspieler zu Nick Suzuki und Cole Caufield. Schon vor einem Jahr war offensichtlich, dass der Knoten platzen würde. Nicht wenige Fachleute erwarten, dass dieses Trio künftig zu einem dominierenden in der NHL reifen könnte.
Der Überraschungsrookie
Dass Connor Bedard zum wohl produktivsten und besten Rookie 2023/24 werden würde, war fast allen klar. Welcher Rookie aber, war die grösste, positive Überraschung? Unsere Wahl heisst Brock Faber (Minnesota). Er ist mittlerweile der punktbeste Verteidiger im Team der Wild. Der 21-Jährige hat alles, um in der NHL zu reüssieren: Faber ist ein mobiler, junger Zwei-Weg-Verteidiger und dazu noch einer der seltenen Rechtsschützen. Was will man mehr? Viele vergleichen den Junioren-Weltmeister 2021 (USA) mit keinem geringeren als Cale Makar, einem anderen rechts schiessenden Verteidiger.
Breakthrough-Goalie-Duo
Dass die Vancouver Canucks diese Saison so erfolgreich sind, hat nicht nur mit ihren Star-Spielern zu tun. Vor allem das Goalie-Duo hat einen hohen Anteil. Dass Thatcher Demko eine starke Saison abliefern würde, hatten viele Fachleute erwartet. Aber mit Casey DeSmith als fast gleichwertiger Ersatz eher nicht. Was beide auszeichnet: Die Konstanz und ihre Werte im Bereich der „Advanced Stats“. Gewiss, Anthony Stolarz (Florida) und das Duo der Winnipeg Jets, Connor Hellebuyck und Laurent Brossoit, haben noch bessere statistische Werte. Aber im Bereich der „High Danger“-Saves kann beispielsweise Demko mit Hellebuyck mithalten und hat sich endgültig als NHL-Topkeeper etabliert.
Unter dem Radar
Viele Spieler haben diese Saison unter dem Radar der auffälligen Spielertypen oder Superstars einen Riesenschritt vorwärts gemacht. Zu erwähnen sind da unter anderem Gustav Forsling (Verteidiger Florida), der mit der besten Plus-Minus-Bilanz der Liga bei über 22 Minuten Eiszeit auffällt. Oder was ist mit den Verteidigern Luke Schenn (Nashville) und Filip Hronek (Vancouver), die an der Seite der Star-Verteidigern Roman Josi beziehungsweise Quinn Hughes einen enormen Leistungsschub vollzogen. Um bei den Verteidigern mit den grössten Leistungsschüben zu bleiben, soll auch Evan Bouchard (Edmonton) nicht unerwähnt bleiben.
In der Kategorie des besten Komplementärspielers würden wir Zach Hyman und Ryan Nougent-Hopkins wählen. Sie sind nicht nur die optimalen Mitspieler für Connor McDavid, sondern auch Starter (zusammen mit McDavid, Leon Draisaitl und Evan Bouchard) im wohl spielerisch besten Powerplay der Liga.
Der grösste Impact-Verlust
Last but not least: Den grössten Impact-Verlust hatten wohl die New Jersey Devils zu verkraften. Der Langzeitverletzte Dougie Hamilton hat in der Defensive an allen Ecken und Enden gefehlt.